Zur einer Sitzung traf sich die CDU-Fraktion im Wertheimer Gemeinderat letzte Woche im Bistro „Ionis“. Die Stadträtinnen und Stadträte der Union besprachen dabei gemeinsam mit Oberbürgermeister Stefan Mikulicz und Bürgermeister Wolfgang Stein eine Liste von Sparvorschlägen, die die Verwaltung in den vergangenen Monaten erarbeitet hat.
Fraktionsvorsitzender Dr. Bernd Kober machte deutlich, dass es wegen der starken Einnahmeausfälle zu Einsparungen kommen müsse. Die Themen Familie und Bildung würden auch weiterhin oberste Priorität besitzen. Sparen und Gestalten müssen dabei keine Gegensätze sein. Dies würden einige Sparmaßnahmen aus dem vergangenen Jahr beweisen. So wurde unter anderem in der Stadtbücherei eine Initiative gestartet, in der interessierte Leser Bücher kaufen und dann diese der Stadtbücherei zur Verfügung stellen. So konnten neue Bücher beschafft werden obwohl es Einsparungen bei den Haushaltsmitteln für den Medienkauf gab. Auch die Strei-chung der städtischen Mittel für den Töpfermarkt hat die Veranstaltung - aller Unkenrufe zu Trotz - nicht sterben lassen. So haben die Töpfer im Main-Tauber-Kreis die Sache selbst in die Hand genommen und den Markt ohne die Stadt organisiert. Bereits bei der Aufstellung des laufenden Haushaltes hatte die Union darauf gedrängt, so Stadtrat Egon Beuschlein, dass bei sinkenden Einnahmen auch die Ausgaben reduziert werden müssen. Auch hätten die Einsparmaßnahmen, die zwischenzeitlich eingeleitet wurden, auch nicht zum „sozialen Kahlschlag“ geführt, wie die Kritiker der Einsparungen behaupteten. Insgesamt sei man mit dem Thema „Einsparungen“, so OB-Stellvertreter Bernd Hartmannsgruber, sehr sorgfältig umgegangen und habe trotz der kurzen Finanzdecke stets das Für und Wider bei einzelnen Sparvorschlägen abgewogen.
Weiteres Potenzial sehe die CDU bei einer Vertiefung der interkommunalen Zusammenarbeit. Durch Kooperationen in den Bereichen Feuerwehr, Bauhof oder Abwasserbeseitigung können durch Synergieeffekte Einsparungen für alle beteiligten Kommunen erzielt werden. Deshalb sollte die Stadtverwaltung mit den benachbarten Gemeinden und dem Landkreis weitere Gespräche führen um Möglichkeiten für eine Vertiefung der Zusammenarbeit ausloten. Effiziente Einsparungen, die nicht wehtun, dürften nicht durch übertriebenes Festhalten an alten Strukturen scheitern.