Eine Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes Wertheim fand am vergangenen Mittwoch im „Bronnbacher Hof“ in Wertheim statt. Gemeinsam mit den Mitgliedern wurde die erfolgreiche Oberbürgermeisterwahl in Wertheim und das schwierige Landtagswahlergebnis auf Landesebene analysiert. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Udo Schlachter gab erstmals in seiner Funktion als Vorsitzender seinen Bericht ab. Oberbürgermeister Stefan Mikulicz bedankte sich bei der Unionsfamilie für die große Unterstützung beim vergangenen OB-Wahlkampf. Die Veranstaltung war geprägt durch ein harmonisches Miteinander und der Bereitschaft sich einzubringen. Etwa 50 Mitglieder erschienen zur Versammlung, so dass der Raum bis auf den letzten Platz ausgefüllt war.
Vorsitzender Udo Schlachter betonte in einer Grundsatzrede zur Situation der Partei, die Notwendigkeit innerhalb der CDU auch selbstkritisch zu handeln. Er mahnte den Einsatz aller Mitglieder und Funktionsträger, im Sinne einer gemeinsamen Wertestruktur an. Die Partei müsse sich „der Beliebigkeit aller etablierten Parteien entgegenstellen“, so Schlachter. Es sei nicht gut, sich bei der Suche nach neuen Wählerschichten von seinen Grundwerten zu entfernen. Gerade eine konsequente Haltung in einer Sachfrage habe, wie man im Falle der grünen Erfolge auf Landesebene sehe, durch Konsequenz in der eigenen Haltung auch zur Vermittlung von Glaubwürdigkeit beigetragen. Dies müsse die CDU auch für kommende Zeiten wieder lernen. Eine Partei sei kein statisches Gebilde sondern wachse mit seinen Mitgliedern auch an neuen Herausforderungen und Aufgaben.
Hervorragende Basis durch OB-Wahl geschaffen Für die kommunale Politik sei, so der Vorsitzende dagegen eine hervorragende Basis durch die Oberbürgermeisterwahl geschaffen. Nun gelte es durch diesen Impuls und die programmatischen Ansätze aus dem gemeinsamen Wahlprogramm des Oberbürgermeisters und des Stadtverbandes eine kraftvolle CDU Politik zu gestalten. Oberbürgermeister Stefan Mikulicz bedankte sich bei den CDU-Mitgliedern für die große Unterstützung. Zusammen sei es gelungen eine wichtige Wahl in Wertheim für die Union zu gewinnen. Man habe den Menschen vermitteln können, dass sich Wertheim in den letzten Jahren gut entwickelt habe. Bei vielen Dingen, die man angestoßen habe, war man anderen Kommunen weit voraus. So wurde die Familienfreundlichkeit früh in den Mittelpunkt des Handelns gestellt. Den Schulstandort Wertheim habe man zukunftsweisend augestellt, wichtige Stadtentwicklungsprojekte habe man angegangen. Nun gelte es den Wählerauftrag anzunehmen und die Stadt weiter auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Interessen des ländlichen Raums wahren
CDU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Prof. Dr. Wolfgang Reinhart machte bei seinen Grußwort deutlich, dass sich die CDU im Land es seit einem Jahr immer wieder mit schwierigen Themen auseinandersetzten musste. Das Unglück in Fukushima habe dann das Fass endgültig zum überlaufen gebracht. Im Main-Tauber-Kreis sei es dennoch gelungen mit fast 48 % das beste Ergebnis im ganzen Regierungsbezirk zu holten. 60 von 70 Wahlkreisen habe die CDU gewonnen. Nun gelte es die Oppositionsrolle anzunehmen. Er selber werde eine konstruktive Opposition betreiben. Würden aber Interessen des ländlichen Raums verletzt, dann werde er seine Stimme erheben, so Reinhart. Er werde ein besonderes Augenmerk an die jeweilige Entscheidung heften.
Breite Mitwirkungsbereitschaft der Mitglieder Bei der anschließenden Diskussion meldeten sich viele Mitglieder zu Wort. Die Atmosphäre war geprägt durch einen starken Zusammenhalt gepaart mit den Willen die notwendigen Konsequenzen aus den vergangenen Wahlen zu ziehen. Die Bereitschaft zur Mitwirkung war bei den Mitgliedern deutlich spürbar. Bei der Diskussion wurde deutlich, dass die CDU in Deutschland aufgrund verschiedenster Entscheidungen aus Berlin zum Thema Energiepolitik viel Glaubwürdigkeit verloren habe. Die Mitglieder forderten hier die notwendigen Konsequenzen zu ziehen und nun die angekündigte Energiewende auch glaubwürdig zu vollziehen.
Der stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende Axel Wältz machte deutlich, dass das wichtigste Feld der CDU Wertheim die hiesige Kommunalpolitik sei. Man sei personell und inhaltlich in Wertheim hervorragend aufgestellt. Auch habe die Partei starke Mandatsträger im Gemeinderat. Der Nachwuchs werde sich demnächst mit einem weiteren Ortsverband der Jungen Union (JU) weiter vergrößern. Die Ausgangslage in Wertheim für die nächsten Jahre sei daher sehr gut. Die CDU in Wertheim müsse weiterhin dafür Sorge tragen, dass auch in Zukunft alle Schulstandorte und alle Schularten in Wertheim erhalten bleiben. Für Schulexperimente sei Wertheim zu Schade. Durch Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten müsse die Vereinbarung von Familie und Beruf weiter ausgebaut werden. Jedoch dürften dabei auch die hiesigen Familien- und Vereinsstrukturen nicht ausgeblendet werden.
Sichtlich zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung äußerten sich abschließend viele Teilnehmer der Versammlung . Auch weiterhin müsse man die Basis mit einbeziehen. Durch ein stabiles Fundament und die Bereitschaft zu tiefgründigen Diskussionen würden weitere positive Impulse für Wertheim und seiner Bürger entstehen, so CDU-Stadtverbandsvorsitzender Udo Schlachter abschließend.