Günther Oettinger besichtigte das nahe des Klosters Bronnbach gelegene Wasserkraftwerk gemeinsam mit Mitgliedern des Stadtverbandes der CDU Wertheim, Oberbürgermeister Stefan Mikulicz, Kurt Segner, ehemaliges Mitglied des Bundestages, und unserem Bundestags- abgeordneten Alois Gerig bei einer Führung durch Herrn Sturm. Die Zisterzienser errichteten das Tauberwehr zu der Zeit, als das Kloster Bronnbach gebaut wurde. Die Energie des Wassers war damals mitbestimmend für die Wahl des Klosterstandortes.
Alte Fotos aus späterer Zeit doku mentieren, wie mechanische Energie mit Transmissionsriemen zur ehemaligen Klosterbrauerei auf der anderen Strassenseite „transportiert“ wurde. Im Moment ist der Mühlkanal trockengelegt, da der Wehrkörper mit etwa 100m Länge grundsaniert gesichert wird.. Dadurch wird der Grund- wasserspiegel auch künftig auf einem konstanten Niveau gehalten. Bei einem Absinken würde die Gebäudesubstanz Schaden erleiden. Das Wasser wird im Moment nach dem Abdämmen des Mühlkanals über das Wehr und in der nächsten Bauphase über den neu gegrabenen Umleitungs- kanal abgeleitet. Nach Abschluss der Wehrsanierung wird ein neues Wasserkraftwerk mit einer dritten zusätzlichen Turbine mit max. 160KW Leistung in diesen neuen Umleitungskanal gebaut.
EU- Energiekommissar Günther Oettinger freute sich über den Ausbau der Erzeugung umweltfreundlicher Grundlastenergie. Die Baumassnahme »Touristische Inwertsetzung der historischen Tauber-Wehranlage im Kloster Bronnbach« in Höhe von 550.000 € wird zu 20% aus dem sogenannten EU Leader-Programm bezuschusst. Mit dem Regionalentwicklungsprogramm Leader fördern die EU und das Land Baden-Württemberg innovative Projekte zur Stärkung des ländlichen Raumes. Im Mittelpunkt steht dort eine gezielte Förderung strukturverbessernder und innovativer Maßnahmen. Für Leader werden in den Jahren bis 2013 von der Europäischen Union rund 31,5 Millionen Euro für Baden-Württemberg bereitgestellt. Etwa die selbe Summe wird vom Land und den Gemeinden zur Kofinanzierung der Maßnahmen bereit gestellt. Vom Ausbau des Wasserkraftwerkes erhofft man sich eine Steigerung der Besucherzahlen der Klosteranlage.
Die Technik der neuen Kaplan-Turbine wird durch eine Brücke als Schaukraftwerk erreichbar werden, wobei die Leader-Förderung nur für die Kosten für Erhalt und Sanierung des Klosterwehres gezahlt wird. Die dann intakte Wehranlage ist aber Voraussetzung für die Erweiterung mit einer dritten Turbine.
CDU-Stadtverbandsvorsitzender Udo Schlachter dankte für diese weitere Investition zum Erhalt von Substanz des Klosters Bronnbach. MdB Alois Gerig lobte die Erzeugung CO2-freier Grundlast-Energie und das Engagement der Betreiber der Wasserkraftwerke, in diesem Fall Herrn Kail.Wertschöpfung bleibe auch in unserem ländlichen Raum. Ralf Enzfelder vom Arbeitskreis Umwelt der CDU Wertheim stellte gemeinsam mit Oberbürgermeister Stefan Mikulicz fest, dass der Main-Tauber-Kreis und hierbei vor allem Wertheim eine Spitzenrolle im Bereich Erzeugung umweltfreundlicher Energie einnehmen würden. Umweltfreundliche Energie müsse für private Haushalte und aber auch für die Industrie bezahlbar bleiben.