Im Rahmen ihrer Informationsveranstaltungen besichtigte die Seniorenunion kürzlich das Wasserwerk in Dertingen und informierte sich dort über die Trinkwasserversorgung im Stadtgebiet und den Ortsteilen.
Der zuständige Leiter des Bereichs Wasser bei den Stadtwerken Wertheim, Stefan Wolf, führte die Teilnehmer durch die hochmoderne Aufbereitungsanlage und erklärte die komplexen und technologisch hochstehenden Prozesse. Die rund 30 Teilnehmer überzeugten sich von der absoluten Sauberkeit in dem ganzen Bauwerk sowie von der übersichtlichen Anordnung der verschiedenen Filterbereiche.
Das Wasser wird im Aalbachtal aus sechs Brunnen im Wasserschutzbereich Dertingen in 40 bis 50 Metern Tiefe mit maximal 90 Litern pro Sekunde gefördert und zum Wasserwerk transportiert. In in einer ersten Stufe werden dann alle größeren Schwebteile ausgefiltert, bevor es zum Herzstück der Anlage, der Ultrafiltration unter Verwendung von Aktivkohlefiltern kommt. In diesen riesigen, vier Meter hohen Behältern wird dem Wasser jegliche chemische Verunreinigung entzogen. Beide Filtersysteme müssenh regelmäßig gespült und gereinigt werden. Das dabei entstehende Spülwasser muss sorgfältig auf seine Zusammensetzung geprüft werden, bevor es wieder in den Aalbach abgeleitet werden kann.
Auch dessen Wasserqualität wird ständig überprüft und es wird sichergestellt, dass es den gesetzlichen Umweltvorschriften entspricht und sich auch die Fische und Kleinstwesen darin wohlfühlen. Sofern beim Rückspülprozess Säuren oder Laugen genutzt werden, was etwa alle 30 Tage der Fall ist, wird dieses Spülwasser gesammelt, neutralisiert, kontrolliert und anschließend der Kanalisation zugeführt.
Seit Herbst 2012 hat das Wasserwerk auch eine hochmoderne, sogenannte Niederdruckumkehrosmose-Anlage neuester Technologie in Betrieb.
Dadurch werden ohne chemische Zusatzstoffe auch kleinste Verunreinigungen, insbesondere Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln oder Medikamenten, ausgefiltert und der Härtegrad des Wassers dramatisch gesenkt. Derzeit liegt er im Versorgungsbereich bei etwa 12 bis 14 Grad deutscher Härte.
Im bereits schon länger im Betrieb stehenden Gebäude auf der anderen Straßenseite wird in zwei gefliesten Becken die Vorhaltemenge Wasser zum Betrieb der Förderpumpen gespeichert. Dort erfolgt auch die Übergabe an das öffentliche Netz.
Die ganze Anlage wird von mit einem Prozessleitsystem gesteuert und eventuelle Störungsmeldungen automatisch den zuständigen Technikern aufs Handy übermittelt.
Die Teilnehmer waren beeindruckt von der Komplexität der Wasseraufbereitung und es bestand Einigkeit, dass die vor Jahren getroffene Entscheidung richtig war, auf eine regionale Wasserversorgung zu setzen. Heute versorgt das Wasserwerk neben der Stadt Wertheim auch den Zweckverband Main-Tauber mit Freudenberg und seinen Ortsteilen eine Gesamtbevölkerung von rund 30 000 Bürgern zuverlässig mit sauberem und regionalem Trinkwasser.