CDU Stadtverband Wertheim

Künftigem Fachärztemangel auf dem Land vorbeugen

MdB Jens Spahn referierte auf Einladung von Nina Warken zur Ärzteversorgung im ländlichen Raum

Der Fachärztemangel mache sich in Wertheim bisher ‚nur‘ bei den HNO-Ärzten bemerkbar, so der Vorsitzende der CDU Wertheim Michael Bannwarth. Wenn man sich aber den Altersschnitt der derzeit bei uns praktizierenden Ärzteschaft, insbesondere bei den Fachärzten, anschaue, bereite einem die Zukunft schon Sorgen. Es sei daher gut und wichtig, dass sich die CDU vor Ort bereits frühzeitig diesem Thema widme, so Bannwarth.


Zu der Fachdiskussion der CDU Wertheim waren zahlreiche Mediziner und Interessierte aus der Region in die Bestenheider Stube gekommen. Als prominenten Referenten hatte die Tauberbischofsheimer Bundestagsabgeordnete Nina Warken den gesundheitspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion Jens Spahn gewinnen können.
Gleich zu Beginn stellt Spahn klar, dass die CDU im Bund das sich abzeichnende Problem des Landärztemangels erkannt habe. „Nur eine wohnortnahe Versorgung ist eine gute Gesundheitsversorgung. Dazu gehören auch ein Hausarzt vor Ort und ein zeitnaher Termin beim Facharzt“, so Spahn. Deutschland habe momentan so viele Ärzte wie noch niemals zuvor. Allerdings gehöre ebenso zur Wahrheit, dass durch die zunehmende Spezialisierung die Zahl der Allgemeinmediziner stark gesunken sei. Auch sei die Verteilung der Ärzte entscheidend. So tummelten sich heute etwa in Universitätsstädten gleich mehrere Spezialisten auf engstem Raum, während in den ländlichen Regionen die Fachärzte häufig fehlen würden. Weiter machte der Gesundheitsexperte deutlich, dass mehr Geld im System alleine nicht helfe. Häufig seien für junge Leute gerade die Arbeitsbedingungen nicht minder wichtig als die Verdienstmöglichkeiten. So komme es beispielsweise bei den Landärzten auch darauf an: "Wie oft habe ich Notdienst? Wie lange muss ich zu einem Hausbesuch fahren?"
Spahn plädierte für eine praxisorientierte Ausbildung. „Es entscheidet nicht nur die Abiturnote, wie gut man später als Arzt sein kann“, so Spahn. Wichtiger sei da, dass, bei einer für den Steuerzahler so teuren Ausbildung, am Ende auch diejenigen ausgebildet werden, die tatsächlich im Arztberuf in Deutschland praktizieren wollen. Hier müsse es aber gerade in der Kooperation zwischen Bund und Ländern, die für die Universitäten zuständig sind, weitgehende Absprachen geben.
Nach der anschließenden regen Diskussion bedankte sich der Stadtverbandsvorsitzende Bannwarth auch bei der hiesigen Bundestagsabgeordneten Nina Warken. Dank ihr sei es möglich gewesen, so einen prominenten Gast zu so einem wichtigen Thema nach Wertheim zu holen. Warken freute sich besonders, dass die Veranstaltung vor allem bei den praktizierenden Ärzten große Resonanz gefunden hatte. “Die Politik kann über viele Themen debattieren, wichtig ist aber immer, dass auch die betroffenen Praktiker am Tisch sitzen“, so Warken.