Das Wertheimer Krankenhaus muss erhalten bleiben
Die angespannte Situation des Wertheimer Krankenhauses beschäftigt die Wertheimer Bevölkerung. Das wurde bei einem gut besuchten CDU-Bürgerforum im Hotel „Kette“ (Zorbas) kürzlich deutlich.
Einen Einblick in die komplizierte Krankenhausfinanzierung in Deutschland hat der Wertheimer CDU-Stadtverbandsvorsitzende Jochen Wältz gegeben: Seit 2003 gibt es das System der sogenannten "Fallpauschalen", bei denen die Behandlung eines bestimmten Krankheitsbildes mit einer Pauschale abgegolten wird - unabhängig beispielsweise von der Liegezeit der Patienten. Die Fallpauschalen werden im Gemeinsamen Bundesausschuss, der aus Vertretern der Kostenträger - der Krankenkassen - und der Leistungserbringer - der Krankenhäuser - besteht, ausgehandelt. Investitionen in den Kliniken werden vom jeweiligen Bundesland gefördert, der Umfang ist unterschiedlich. "Man braucht viele Patienten, um rentabel zu sein", so Wältz. "Die Profitorientierung der Krankenhäuser hat damals angefangen."
Kein Wertheim ohne Krankenhaus
"Ich kann mir als Kommunalpolitiker Wertheim ohne Krankenhaus nicht vorstellen", erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender Axel Wältz. Man müsse alles versuchen, um es zu erhalten. Es sei wichtig für den Wirtschaftsstandort und besonders für die Mitarbeiter, die dem Haus „auch in schwersten Zeiten die Treue gehalten haben“. Ohne Trägerwechsel werde es in Zukunft nicht funktionieren. Es müsse wohl ein Modell mit kommunaler Beteiligung geben.
Man müsse schnell eine Grundidee haben wie es mit dem Wertheimer Krankenhaus weitergehen könne. Damit diese Insolvenz in Richtung Erhalt und Sanierung geht und nicht in die Abwicklung." Ein neuer Träger müsse mit einem Schuldenschnitt beginnen können.
Ohne die genauen Zahlen zu kennen, könne man allerdings in keine kommunalpolitische Diskussion gehen, so Wältz. Man stehe vor der großen Aufgabe, durch Gespräche alles Mögliche zu tun und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. "Wir müssen eine fraktionsübergreifende Lösung suchen, auf Stadt- und auf Kreisebene." Die Herausforderung sei, einen Träger zu finden.
Jochen Müssig, Beisitzer im CDU-Vorstand und langjähriger Dezernent beim Landkreis, rief dazu auf, optimistisch nach vorne zu schauen: "Wir müssen in der kommunalen Familie eine Lösung finden für das Wertheimer Krankenhaus."