CDU Stadtverband Wertheim

Heile Wertheimer Welt nicht unberührt

SENIORENUNION: Vorstand im Amt bestätigt /Jürgen Küchler einstimmig wiedergewählt

Wertheim. Als eine Plattform für Gespräche zwischen älteren Bürgern und Personen des öffentlichen Lebens sowie der Politik versteht sich die Seniorenunion Wertheim. Ziel sei es, das Informationsbedürfnis der älteren Generation abzudecken, erklärte Vorsitzende Jürgen Küchler kürzlich bei der Hauptversammlung im Nebenzimmer des Restaurants "Zorbas". Man wolle Informationen aus erster Hand liefern und keine Stammtischparolen.
Veranstaltungen gut angenommen
Im Jahr 2015 fanden sieben entsprechende Veranstaltungen statt, die von den Bürgern gut angenommen wurden. Gern nehme man auch spezielle Wünsche und Vorschläge entgegen. Die Mitgliederzahlen seien auch bei den CDU-Senioren leider rückläufig, bedauerte Küchler. In diesem Jahr plane er, wieder eine Betriebsbesichtigung und einen Besuch in der neuen Zentrale der EZB in Frankfurt zu organisieren. Weitere Veranstaltungen seien in Planung. Die Kosten für diese Veranstaltungen finanziere man per Tischsammlung selbst.
In den vergangenen Jahren wurde die Kasse bisher immer durch Anton Bund geprüft, der diese Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen an Rolf Lambertz übergeben habe. Dieser vermeldete in seinem Bericht eine durchaus positive Kassenentwicklung. Die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet.
In der anschließenden Wahl wurde per Akklamation Jürgen Küchler als Vorsitzender sowie Albrecht Krimmer und Rolf Lambertz als Beisitzer einstimmig bestätigt. Der anschließende Vortrag von Udo Schlachter, CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Wertheim, befasste sich mit der aktuellen politischen Situation. Alle Ebenen der Politik, auch die kommunale, bleibe in unseren Tagen von den Umwälzungen nicht verschont. Politiker zu sein, ob im Hauptberuf oder Ehrenamt, sei in Deutschland keine vergnügliche Angelegenheit mehr. Der Gegenwind werde immer schärfer, die kontroversen Diskussionen immer härter, bis hin zu persönlichen Angriffen.
Die Republik und deren Menschen verändern sich, doch bleibe die Frage wohin. Davon sei die heile Welt in und um Wertheim nicht außen vor und unberührt. Kommunale Themen würden immer öfter zu Reizthemen, sachliche Diskussionen seien immer schwerer zu führen, ideologische Gräben würden diffuser, und meist tiefer denn je. Leserbriefe, Anfeindungen, persönliche Angriffe seien nur einige Beispiele, die Arbeit der politisch Tätigen in Misskredit brächten und der Lächerlichkeit preisgeben.
Es sei daher die Frage gestattet: "Ist unser Deutschland das "Ich-will-so-bleiben-wie-ich-bin-Land"? Das würden Umfragen und lautstarke Proteste mittlerweile Glauben machen, die inzwischen fast alle Großprojekte begleiten. Das demokratische Bewusstsein der Deutschen habe sich grundlegend geändert. Die repräsentative Demokratie wandle sich zur Basismitsprache' zur Trillerpfeifendemokratie, so Schlachter.
Der Grund sei demoskopisch belegbar: Die Angst vor der Zukunft, vor wirtschaftlichem Abschwung wachse, das Vertrauen in die Entscheider sinke, Visionen würden fehlen. All dies erzeuge eine Anti-Haltung und damit Egozentrik statt gemeinschaftlicher Verantwortung. Das zunehmende Empfinden, dass Politik und Wirtschaft nicht mehr zu verstehen sei, habe die Einstellung der Bürger verändert.
Die Akzeptanz der Politik in unserer Gesellschaft, sei Vertrauen. Vertraut werde denjenigen entgegengebracht, die man kenne: Freunden, der Familie, dem Kollegen oder Bekannten. Leider würden die Politiker dazu momentan nicht gehören. Man solle wieder Vertrauen fassen, uns auf eigene Wertvorstellungen zu besinnen und diese auch mutig nach außen zu vertreten.
Mut haben
Man sollte den Mut haben, auch unseren Vertretern in den eigenen Reihen deutlich zu machen, wenn für uns wahrnehmbar, Dinge aus dem Ruder laufen. Man solle aber keinesfalls die Partei, auch wenn sie sich gewandelt habe, und manche Position vertrete, die man so nicht erwarten würde, damit bestrafen, indem man sie verlasse. Manchmal sei es mehr als mühsam, die steinigen Wege zu gehen, immer zu kämpfen, um danach festzustellen, dass man gegen Windmühlen angetreten sei. Aber man dürfe dabei Ziele und Werte, all seine eigenen und mit vielen Freunden und Vertrauten geteilten Ideale und Visionen niemals aus den Augen verlieren. seu