Wertheim. Trauer in Wertheim: Sieglinde Ittig, frühere Gemeinderätin und langjährige Vorsitzende der Frauenunion, ist nach schwerer Krankheit am Donnerstag im Alter von 68 Jahren verstorben. Sieglinde Ittig wurde am 22. April 1947 in Grünenwört geboren. Ihre Eltern, Philipp und Babette Koch, bewirtschafteten in der Gemeinde das Gasthaus "Pflug". Der Ortschaft, in der sie mit ihrem Bruder Herbert aufwuchs, war sie stets verbunden und setzte sich auch in ihrer Zeit als Stadträtin für das Wohl der Gemeinde wie der gesamten Großen Kreisstadt ein. In Wertheim besuchte Ittig die Volks- und Handelsschule. Nach dem Schulabschluss war sie kurze Zeit am Schalter der Badischen Bank tätig. In dieser Zeit lernte sie ihren späteren Mann, den Glasapparatebläser Karl Ittig, kennen, den sie 1965 heiratete. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Tochter Sabine und Sohn Hans-Joachim.
Nach der Geburt der Kinder widmete sie Sieglinde Ittig, die sich zuvor zahlreiche Kenntnisse durch Lehrgänge an der Handwerkskammer erworben hatte, vor allem der kaufmännischen Leitung der Glasfirma, die dem Ehepaar vom Schwiegervater überschrieben worden war. 1982 eröffnete sie eine erste Filiale in der Eichelgasse. Nach mehreren Umzügen und Erweiterungen leitete sie zwischenzeitlich drei Geschäfte, in denen unter anderem Blumen, Keramik und natürlich Glas verkauft wurden. Besondere Akzente setzte sie mit der Eröffnung der Glaskunstgalerie "bon-apart" am Wertheimer Marktplatz und des Glasstudios "Glashaus" in Bestenheid.
Nicht nur geschäftlich war Sieglinde Ittig eingebunden. Auch auf kommunalpolitischer Ebene war sie engagiert. 1993 trat sie der CDU bei. 1999 kandidierte sie für den Gemeinderat, dem sie von 2001 bis 2009 angehörte. Während ihrer Amtszeit hat sie die positive Entwicklung der Stadt mitbegleitet und mit großem Pflichtgefühl entscheiden mitgestaltet, wie die Stadtverwaltung würdigt. Dabei war sie mit außerordentlichem persönlichen Einsatz und großer Hilfsbereitschaft dem Dienst am Gemeinwohl verpflichtet. Sieglinde Ittig fungierte auch als stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende der CDU und als stellvertretende Kreisvorsitzende der CDU-Frauenunion. Zudem unterstützte sie die Belange zahlreicher Institutionen und Vereine. Für ihr Wirken wurde sie 2009 mit der Überreichung der Stadtmedaille in Bronze ausgezeichnet.
Sei 1999 fungierte Sieglinde Ittig zudem ununterbrochen als Vorsitzende der Wertheimer Frauenunion. Hier organisierte sie zahlreiche Veranstaltungen, die sie sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigten. Daneben standen Besuche in Kindergärten, Schulen, Alten- und Pflegeheimen auf dem Programm. Ein Schwerpunkt der Frauenunion war ebenso der Erhalt des Wertheimer Krankenhauses.