Die CDU habe als stärkste Kraft an maßgeblicher Stelle in der Wertheimer Kommunalpolitik mitgewirkt, lautete das Fazit des scheidenden Stadtverbandsvorsitzenden Dr. Bernd Kober bei der Mitgliederversammlung der Wertheimer CDU am Freitag im Hotel »Schwan«.
Positive politische Bilanzen zogen bei dieser Hauptversammlung auch der Kreisverbandsvorsitzende, Minister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart und Oberbürgermeister Stefan Mikulicz. Der CDU-Stadtverband mit seinen Gliederungen in Lindelbach, Dörlesberg und Reicholzheim habe den Menschen »mit dem, was finanziell machbar war« Sicherheit durch Kontinuität gegeben, betonte Kober in seiner Ansprache. Bei der Fort- und Weiterentwicklung der Stadt habe man unter anderem durch die Projekte Kaufland, Bahnhofsgelände und Krankenhaus Akzente gesetzt. Auch hinsichtlich des Konzepts »Ritterland« habe der Gemeinderat die richtige Entscheidung getroffen. Künftig komme es darauf an, die Stadt weiter voranzubringen, als Partei »die Nase vorn«zu haben und mit Arbeitsplätzen und arbeitsnahem Wohnen ein attraktives Umfeld zu bieten, sagte Kober.
Rahmenbedingungen für Kinder Angesichts einer zwangsläufig älter werdenden Bevölkerung gelte es, solide Rahmenbedingungen für Kinder zu schaffen. Die Sanierung der Comenius-Realschule und die Schaffung und Erhaltung von Kindergartenplätzen seien insofern bereits richtige Entscheidungen gewesen. Jetzt gelte es, die Ausgaben »ohne sozialen Kahlschlag« unter die Lupe zu nehmen. Auch in den vergangenen Jahren habe man dies auf moderate Weise getan und die Bevölkerung habe wohl kaum einen Mangel verspürt, meinte Kober. Die »Geschlossenheit der Union« sah der CDU-Kreisverbandsvorsitzende Reinhart bei seinem »Bericht aus Stuttgart, Berlin und Europa« auch in der Tatsache begründet, dass am Freitagabend fast 60 Mitglieder auf Fußball oder Terrassenplausch verzichteten und zur Versammlung gekommen waren. Reinhart lobte die »gute Stabsübergabe« nach der Wahl des neuen Stadtverbandsvorsitzenden Schlachter, dem er seine Unterstützung zusicherte. Er erinnerte an die Realisierung des Factory-Outlet-Centers »Wertheim Village« als »große Gemeinschaftsleistung der Union« und betrachtete auch das Ritterlandprojekt als zukunftsweisenden Ansatz. In Wertheim finde man gute Rahmenbedingungen mit angenehmer »sozialer Temperatur« vor, denn die Präsenz des Mittelstandes und ein christliches Menschenbild sorgten für Zufriedenheit. Mit der Landesregierung werde es in Wertheim erneut einen »runden Tisch« geben, an dem über die Eichelsteige und das Krankenhaus gesprochen werde. Trotz knapper Kassen müsse jedoch auch in die Bildung enorm viel investiert werden: »Wir brauchen für jede Begabung die richtigen Angebote.«
Wirtschaftswachstum
Wegen des wirtschaftlichen Wachstums sei man jedoch auch »Zahlerland« im Bundesfinanzausgleich gewesen, wogegen sich das Land demnächst auf dem Klageweg zur Wehr setzen werde, ließ der Minister wissen. »Ein guter Spieler gewinnt auch mit schlechten Karten«, merkte OB Mikulicz mit Blick auf die Rahmenbedingungen der Finanzpolitik auf allen Ebenen an. Zumindest in Wertheim habe man seither »intelligent gespart«, so dass die Bürger keine Nachteile hatten. »Alles, was zugesagt war, ist auch umgesetzt worden,« stellte er fest. Das Sparen und das Herunterfahren der Ausgaben müsse jedoch auch mal wieder ein Ende haben, und mit der CDU, der stärksten politischen Kraft in Wertheim und im Gemeinderat, könne man die Stadt »auf den richtigen Weg bringen«. alsi
Quelle: Wertheimer Zeitung vom 28. Juni 2010