CDU Stadtverband Wertheim

Vorstand der Seniorenunion im Amt bestätigt

CDU-Stadtverband Wertheim: Jürgen Küchler als Vorsitzender einstimmig wiedergewählt

Wertheim. Der Vorsitzende Jürgen Küchler begrüßte am vergangenen Montag zur Hauptversammlung im Nebenzimmer des Restaurant „Zorbas“. Ganz besonders begrüßte er den Ehrenvorsitzenden Hans Lauer.
In seinem Bericht ging Jürgen Küchler auf die Geschichte der Senioren-Union ein, die seit 1981 bestehe.  Er erinnerte an seine Vorgänger Ottmar Fritz, Otto Eichhorn, Erich Braun, Hans Lauer, bevor er selbst  im Jahr 2008 das Amt übernahm. Ab dem Jahr 2012 werde er durch Albrecht Krimmer und Rolf Lambertz als Beisitzer unterstützt. 
Die Aufgabe der Senioren-Union sei die Plattform für Gespräche zwischen älteren Bürgern und Personen des öffentlichen Lebens sowie der Politik zu verstehen,  um so das Informationsbedürfnis der älteren  Generation abzudecken.  Insbesondere sollen  Veranstaltungen und  Vorträge zu aktuellen politischen Themen sowie Besichtigungen in Verwaltung und Wirtschaft dazu dienen. Man wolle Informationen aus erster Hand und keine Stammtischparolen.
Die  Veranstaltungen seien nicht nur auf die Mitglieder der Senioren-Union beschränkt, sondern auch  Bürgern offen, die sich informieren möchten.
Im Jahr 2015 wurden sieben solcher  Veranstaltungen durchgeführt, die gut angenommen  wurden. Gern nehme man auch spezielle Wünsche und Vorschläge entgegen.
 
Mitgliederentwicklung
Die Mitgliederzahlen seien durch den demographischen Wandel auch bei den CDU-Senioren leider rückläufig. Natürlich freue er sich über jeden, der der Senioren-Union beitrete, so Küchler.
In einer Gedenkminute  gedachte man stellvertretend für  alle  Verstorbenen  der langjährigen Vorsitzenden der Frauen-Union Frau Sieglinde Ittig, die im Juli 2015 verstorben war.
Als Vorsitzender der Senioren-Union sei er gleichzeitig kooptiertes Mitglied im Vorstand des  CDU-Stadtverbandes und werde ebenfalls zu Sitzungen der CDU-Gemeinderatsfraktion eingeladen. Es sei wichtig an diesen Sitzungen teilzunehmen, Informationen zu erhalten und Kontakte zu pflegen.
In diesem Jahr beabsichtige er wieder eine Betriebsbesichtigung und einen Besuch in der neuen Zentrale der EZB in Frankfurt zu organisieren. Weitere Veranstaltungen seien in Planung. Die Kosten für diese Veranstaltungen, wie Porto und Präsente, finanziere man per Tischsammlung selbst.
Kassenbericht
In den vergangenen Jahren wurde die Kasse bisher immer durch Anton Bund geprüft, der diese Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen an Rolf Lambertz übergeben habe. Dieser hatte die Kasse geprüft und konnte in seinem Bericht eine durchaus positive Kassenentwicklung vermelden. Im Anschluss bat er um die Entlastung des Vorstandes, die von der Versammlung einstimmig erteilt wurde.
 
Neuwahlen
In der anschließenden Wahl  wurde per Akklamation Jürgen Küchler als Vorsitzender sowie Albrecht Krimmer und Rolf Lambertz als Beisitzer einstimmig bestätigt.
 
Gesellschaftsentwicklung und politische Situation
Der anschließende Vortrag von Udo Schlachter, CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Wertheim, befasste sich mit der aktuellen politischen Situation. Alle Ebenen der Politik, auch die kommunale Ebene, bleibe in unseren Tagen von den Umwälzungen nicht verschont. Politiker zu sein, ob im Hauptberuf oder Ehrenamt, sei  in Deutschland keine vergnügliche Angelegenheit mehr. Der Gegenwind werde immer schärfer, die kontroversen Diskussionen immer härter, bis hin zu persönlichen Angriffen. Die Republik und deren Menschen verändern sich, doch bleibe die Frage wohin. Davon sei die heile Welt in und um Wertheim nicht außen vor und unberührt. Kommunale Themen würden immer öfter zu Reizthemen, sachliche Diskussionen seien immer schwerer zu führen, ideologische Gräben würden diffuser, und meist tiefer denn je.
Leserbriefe, Anfeindungen, persönliche Angriffe seien nur einige Beispiele, die Arbeit der politisch Tätigen in Misskredit brächten und der allgemeinen Lächerlichkeit preisgeben.
Was habe es auf sich, mit dem oft unbeantwortbaren Wunsch, jegliche Veränderung abzulehnen und den eigenen Horizont als die beste Position anzunehmen.
Es sei daher die Frage gestattet „Ist unser Deutschland das „Ich-will-so-bleiben-wie-ich-bin-Land“? Das würden Umfragen und lautstarke Proteste mittlerweile Glauben machen, die inzwischen fast alle Großprojekte wie  Stuttgart 21, die dritte Landebahn für den Münchner Flughafen, geplante Stromtrassen von Nord nach Süd oder neue Schnellstraßen begleiten. Das demokratische Bewusstsein der Deutschen habe sich grundlegend geändert. Die repräsentative Demokratie wandle sich zur Basismitsprache‚ zur Trillerpfeifendemokratie, so Schlachter.
 
Egozentrik statt Gemeinschaft?
Der Grund sei demoskopisch belegbar: Die Angst vor der Zukunft, vor wirtschaftlichem Abschwung wachse, das Vertrauen in die Entscheider sinke, Visionen würden fehlen. All dies erzeuge eine Anti-Haltung und damit Egozentrik statt gemeinschaft­licher Verantwortung. Das zunehmende Empfinden, Politik und Wirtschaft aufgrund ihrer steigenden Komplexität nicht mehr zu verstehen sei, habe die Einstellung der Bürger grundlegend verändert.
Die Akzeptanz der Politik in unserer Gesellschaft, sei Vertrauen. Vertraut werde Freunden, der Familie, dem Kollegen oder Bekannten, Menschen eben, die man kenne. Leider würden
die Politiker dazu momentan nicht gehören.
Man solle wieder Vertrauen fassen, uns auf eigene Wertvorstellungen zu besinnen und diese auch mutig nach außen zu vertreten.
Man sollte den Mut haben, auch unseren Vertretern in den eigenen Reihen deutlich zu machen, wenn für uns wahrnehmbar, Dinge aus dem Ruder laufen.
 
Man solle aber keinesfalls die Partei, auch wenn sie sich gewandelt habe, und manche Position vertrete, die man so nicht erwarten würde, damit bestrafen, indem man sie verlasse.
Manchmal sei es mehr als mühsam, die harten und steinigen Wege zu gehen, immer und ständig zu kämpfen, um danach festzustellen, dass man gegen Windmühlen angetreten sei.
Aber man dürfe dabei eigene Ziele und Werte, all seine eigenen und mit vielen Freunden und Vertrauten geteilten Ideale und Visionen niemals aus den Augen verlieren. Unsere CDU habe es verdient, so  die abschließende Aussage von Udo Schlachter.
 
Nach der anschließenden Diskussion, bedankte sich Jürgen Küchler bei allen Teilnehmern, die die gesellschaftspolitischen Gedanken nochmals in vielen Facetten betrachtet hätten. Der Pressesprecher Hans Spachmann gab den Hinweis, dass man aktuelle Nachrichten und Presseartikel auch jederzeit auf der Homepage des Stadtverbandes unter http://www.cdu-stadtverband-wertheim.de/ nachlesen könne. Im Anschluss beendete Vorsitzende die Hauptversammlung der Seniorenunion.