CDU Stadtverband Wertheim

Regionaler Anbau global vermarktet

Landwirtschaftsminister Peter Hauk und MdB Alois Gerig zu Besuch bei der Getreideannahmestelle der ZG Raiffeisen in Bestenheid

Über den aktuellen Stand der Getreideernte, die Arbeiten in einer Anlieferungssteile und
Probleme in der Landwirtschaft informierte sich gestern Minister Hauk bei der ZG.
Minister Peter Hauck(zweiter v.l.) und MdB Alois Gerig waren zu Besuch bei der ZG Getreideannahmestelle in Bestenheid.Minister Peter Hauck(zweiter v.l.) und MdB Alois Gerig waren zu Besuch bei der ZG Getreideannahmestelle in Bestenheid.
















BESTENHEID. 
Die Traktoren rollen im Minutentakt auf das Gelände. Bei der ZG und der Verladestelle Mainhafen läuft die Annahme des Getreides 
auf Hochtouren. 
Es staubt kräftig, während Millionen Kömer in die Siebe. Interessierter  Beobachter ist am gestrigen Montag ist Peter Hauck, Minister für Landwirtschaft und Verbraucherschutz. 

Über den aktuellen Stand der Getreideernte, die Arbeiten in einer Anlieferungssteile 
und Probleme in der Landwirtschaft informierte sich gestern Minister Hauk bei der ZG.
 
Laborproben analysiert
Dann werden zehn verschiedene Proben gezogen, die Im Labor untersucht werden. So hat man schnell Eiweißgehalt, Feuchtigkeit und auch das Hektolitergewicht ermittelt, 
während draußen die Ladung „gelöscht" wird. „Der Ausdruck mit den Ergebnissen, den die Landwirte erhalten, ist quasi ein Scheck für den Anlieferer", sagt Utz. Ermittelt werden auch die Fallzahlen, also wie gut die Qualität des Getreides ist. Alles passiert innerhalb weniger Minuten, man will lange Wartezeiten vermeiden.
Gleichzeitig würden aber von jeder Ladung Rückstellproben gezogen, so Utz und Wiesler unisono, die dann für zwei Jalire aulbewahrt werden müssen.
Das ist gelebter Verbraucherschutz", sind sich Minister Hauk und MdB Alois Gerig einig. Denn lückenlos könne so sowohl die Annahme als auch die weitere Verladung nachgewiesen werden. Das Korn aus dem Raum Wertheim werde per Schiff sogar bis nach Rotterdam und Belgien transportiert, erfahren die beiden CDU-Politiker. Rund 70 Prozent des Getreides velässt Werlheim auf dem Wasserweg.
Die Probleme der Landwirtschaft stehen im Mittelpunkt des Gesprächs. So wird die aktuelle Qualität des Getreides 
angesprochen. Bei Dinkel gebe es bis zu 50 Prozent Ausfall, so Hennemann. Bei 
der Braugerste fehlen die erwarteten Mengen. Und die Experten sprechen dabei von 
rund einem Drittel des Ertrags, der nur noch zu Futterzwecken dient. Betroffen von 
den Wetterkapriolen ist auch der Raps. Die Internationalisierung und Digitalisierung ist schon lange in der Landwirtschaft angekommen. Der Preis orientiere sich heute nicht mehr am regionalen Markt, sondern wird global gehandelt, erläutert Utz. „Viele Landwirte stellen sich darauf ein und nehmen die Herausforderungen des
 Wettbewerbs an." Die Politiker sehen dies aber als ökologisch und ökonomisch sinnvoll an. 
Gerig, selbst Landwirt, betont, dass man durch bessere Analyseverfahren viel 
über den Boden erfahren, so Dünger gezielter ausbringen und damit Geld 
sparen könne.
„Die Landwirte nehmen die Herausforderungen des Marktes an." FRANZ UTZ, ZG RAIFFEISEN
„Damit werden auch die Lebensmittel besser", ist er überzeugt. Eine breite Palette an Themen über aktuelle Probleme in der Landschaft wird 
angesprochen -auch der Diesel-Skandal. Doch hier gibt es Entwarnung. Die Traktoren seien schon auf dem Stand der Ad-Blue-Technik, so Stadtrat Udo Schlachter. „Hier sind die Landwirte Vorreiter."
Froh ist er, dass Hauk eine Überprüfung von Extremfällen bei der Einhaltung der 
Gewässerrandstreifen zugesagt hat. Kritik üben die Teilnehmer der Runde auch 
an der Politik der EU, die den Landwirten in Sachen Leguminosen-Anbau neue Richtlinien vorsetzt. Damit körme die Fünf-lahres-Frist nicht eingehalten und Förderungen müssten zurückgezahlt werden. 
Gerig spricht gar von einem „Vertrauensbruch, gegen den wir auch laut aus Berlin protestieren". Hauk berichtet über Verhandlungen mit der EU, um hier Nachlässe für die Bauern zu erhalten.
Regional kaufen
Das Höfesterben und auch die Zunahme von Bioanbau sind ebenfalls Punkte. Auch die Bürokratie macht allen zu schaffen. Zum Beispiel die Pflanzenschutzsachkunde: „Das liegt an der nationalen Gesetzgebung, nicht an der EU", hat Peter Hauk ganz persönliche Erfahrungen gemacht. Ein Plädoyer in Sachen Lebensmittelsicherheit gibt es von
Hauk und Gerig: „Auf regionale Produkte setzen."
Getreideannahme bei der ZG
  Fünf Mann sind bei der ZG Raiffeisen in Bestenheid in zwei Schichten 
    für die Annahme des Getreides verantwortlich. Es werden alle Kulturen
    von Getreide bis zu Mais und Soja erfasst und gereinigt. Die Silos mit 
    142 Einzelzellen können bis zu 24 000 Tonnen Getreide  lagern, 
    informierte Niederlassungsleiter Jürgen Wiesler.
 Platz hat man für 20 000 Tonnen Mais zur Trocknung und für fast die 
    gleiche Menge Braugerste.
 Jährlich werden 100 000 Tonnen an Ladung am Standort in der Ernst-Abbe
    -Straße in Bestenheid umgeschlagen.
 Dort wird nur konventionell angebautes Getreide angenommen. Biologisch 
   erzeugte Produkte gehen an den Mainhafen in einigen Kilometer
   Entfernung. Den will die ZG Raiffeisen als Betreiber ab dem kommenden
   Jahr weiter ausbauen und so den Standort stärken. dib