Wertheim. Zahlreiche moderne Traktoren und Lastwagen rollen in kurzen Abständen, aus dem Einzugsgebiet im Umkreis von rund 50 Kilometern auf das Gelände der ehemaligen Mainmühle, um Getreide anzuliefern.
Landwirtschaftsminister Peter Hauk (links) und Bundestagsabgeordneter Alois Gerig (2.v.r.) besuchten die ZG Raiffeisen in Bestenheid. Foto: CDU-Stadtverband Wertheim Diese Facette moderner Landwirtschaft haben am Montag Gäste aus Landes-, Bundes- und Kommunalpolitik erlebt, darunter Vorstandsmitglieder des CDU-Stadtverbandes Wertheim. Auch Bürgermeister Wolfgang Stein machte sich gemeinsam mit Minister Peter Hauk und dem Bundestagsabgeordneten Alois Gerig ein Bild des größten Getreidelager- und Umschlagplatzes in Wertheim.
Wertheim ist einer der größten Wasserstandorte der ZG Raiffeisen, am Main gelegen, mit einer Umschlagskapazität von 100 000 Tonnen Getreide, einer Lagerkapazität von 25 000 Tonnen und Verladekapazität für Schiffsverladung mit 250 Tonnen/Stunde. Der Weitertransport der hochwertigen Getreidesorten erfolgt zu 70 Prozent per Schiffverladung und zu 30 Prozent auf der Straße.
Digitalisierung schreitet voran
Niederlassungsleiter Jürgen Wiesler erläuterte den Ablauf der Getreideannahme im Beisein des eigens aus Karlsruhe angereisten Geschäftsbereichsleiters Franz Utz und dem für die Region zuständigen Regionalleiters Uwe Hennemann. Der starke Einfluss der Digitalisierung wurde besonders bei den Prüfungen des angelieferten Getreides im Labor deutlich, die sehr genaue Daten und erhebliche Zeitvorteile mit sich bringt.
Insbesondere die hohen Anforderungen an moderne Qualitätsstandards verlangen nach immer modernerer Technik in Analyse und Bewertung.
In Sachen nachvollziehbarer Warenrückverfolgbarkeit und damit dem geforderten Verbraucherschutzstandard wurde den Gästen unter anderem anhand der Behandlung und Gewinnung von Rückstellmustern vorgeführt, wie ein moderner Getreideerfassungsbetrieb heute arbeitet.
Bei Getreide teils hohe Ausfälle
Bei der momentanen, durch die sehr feuchte Witterung teilweise sehr wechselnden Qualität des Getreides, gebe es bei Dinkel, so die ZG-Verantwortlichen, bis zu 50 Prozent Ausfall. Aber auch Weizen, Braugerste und Raps wurden von den Wetterkapriolen nicht verschont. Das erfordert von den Landwirten höchsten Einsatz, teilweise in sehr knappen Zeitfenstern die Bestände abzuernten und zum Handelsplatz zu bringen.
In der abschließenden Diskussion war unter anderem die Globalisierung und Digitalisierung in der Landwirtschaft ein wichtiges Thema. Volatile Märkte mit stark schwankenden Preisen orientierten sich heute nicht mehr an regionalen, sondern an globalen Gegebenheiten. Die moderne Landwirtschaft stelle sich unter Zuhilfenahme der neuen Technik darauf ein und man nehme die Herausforderung an, erläuterte Geschäftsbereichsleiter Franz Utz. Er wies zusammen mit Uwe Hennemann darauf hin, dass man den Standort Wertheim mit dem Erwerb des Mainhafens stärken und weiter ausbauen wolle.
Pressemitteilung CDU-Stadtverband Wertheim